Andere über den Skandal

I. Zeitungen und Zeitschriften

Handelsblatt am 29.10.2012

In der Kolumne „Pressefreiheit unter Beschuss“ schreibt Hans-Olaf Henkel: „Im Internet ist die Pressefreiheit besonders bedroht. Neuerdings ist Wikipedia das Schlachtfeld perfider Anschläge auf die Pressefreiheit. Ideologen geht es dabei nicht mehr nur um Einflussnahme auf Presseorgane, sondern um ihre Vernichtung. Zurzeit versuchen sie, das intellektuell anspruchsvolle, der Freiheit verpflichtete Magazin eigentümlich frei über Manipulationen von Wikipedia sturmreif zu schießen. Es gehört zur toleranten Grundeinstellung dieses Blattes, welches weder ‚links’ noch ‚rechts’, sondern ‚liberal’ zu verorten ist, sich nicht nur mit Vertretern der politisch korrekten Mitte auseinanderzusetzen. Im ef-Magazin kommen auch ganz Linke und ganz Rechte zu Wort. Es geht regelmäßig sowohl um politische als auch kulturelle Themen (FDP-Schäffler schreibt eine Kolumne über den Euro, ich eine über die Jazzmusik). Durch offensichtlich manipulierte und bewusst übergewichtete Verweise auf ‚rechte’ Autoren beziehungsweise Interviewpartner soll das Blatt von der liberalen in die rechtsradikale Ecke geschoben und damit aus dem Verkehr gezogen werden.“ – „Artikel 5 des Grundgesetzes bestimmt auch, dass die Pressefreiheit ihre Schranke im Recht auf Schutz der persönlichen Ehre findet. Auch Herausgeber liberaler Organe haben dieses Recht. Die Erfinder des Grundgesetzes konnten damals noch nichts über elektronische Medien wissen. Aber sowohl von den namentlich bekannten als auch den anonymen Autoren bei Wikipedia sollte man erwarten können, dass sie das Grundgesetz kennen.“

Preußische Allgemeine Zeitung vom 03.11.2012

Im Artikel „Wiki in der Kritik: Netzportal streut weiter linksextreme Hetze“ schreibt Hans Heckel: „Das Internetportal Wikipedia sieht sich erneut heftiger Kritik ausgesetzt. Stein des Anstoßes ist diesmal die offenbar stark verzerrte und verfälschende Darstellung des liberalen Theorie-Magazins eigentümlich frei (ef) durch anonyme Wikipedia-Autoren.“ – „Wikipedia erhebt den Anspruch, eine neutrale Sichtweise zu verfolgen. Dies stimmt weitgehend für Politik-ferne Themenfelder. Im Bereich von Politik und politischen Medien jedoch hat sich eine von linksextremer Propaganda beherrschte Linie durchgesetzt. Richtigstellungen werden von den anonymen Wiki-Zensoren abgeblockt.“ – „Dem Magazin ef wird vorgeworfen, der ‚neuen Rechten‘ nahezustehen. Einer Strömung, die nach Sicht von Wiki mehr oder minder rechtsradikal ist. Dass ef prominente FDP-Politiker wie den Finanzexperten Frank Schäffler zu ihren regelmäßigen Autoren zählt, wird von Wikipedia bewusst tief gehängt. Die Macher von ef fürchten um die politische Seriosität des Portals, haben daher die Aktion ‚Rettet Wikipedia‘ ins Leben gerufen und sich direkt an den US-amerikanischen Gründer gewandt.“

Focus vom 12.11.2012

Im Artikel „www.steckbrief.org“ schreibt Michael Klonovsky: „Die Monatszeitschrift eigentümlich frei“ (ef) ist das Periodikum der Ultraliberalen und Radikalmarktwirtschaftler. Es gibt eine Fraktion, die das kleine Magazin ärgert. Da man den Libertären aber wenig schaden würde, wenn man ihnen vorwürfe, sie seien prokapitalistisch und antisozialistisch, muss man ihnen unterstellen, sie seien ‚rechts‘ – das gilt ja hierzulande seltsamerweise als anrüchig. Und wo findet sich der ideale Ort für eine solche Brandmarkung? Klar doch, auf Wikipedia. Der Fall ist leider typisch und ein Lehrstück für politische Denunziation.“ – „Im Online-Lexikon steht seit Kurzem in der Kopfzeile des eigentümlich frei-Eintrags, die Zeitschrift werden ‚von Politikwissenschaft und Publizistik in der neuen Rechten verortet‘. Das wäre ein Achselzucken wert, stieße man beim Klick auf ‚Neue Rechte‘ nicht auf die Behauptung, diese Finsterlinge wollten den ‚völkischen Nationalismus‘ reanimieren – Libertären liegen Nationalismus und Sozialismus indes ähnlich fern. Außerdem ist verwunderlich, dass im folgenden Text die FAZ und die ‚Neue Zürcher Zeitung’ mit ganz anderen Einschätzungen zitiert werden, während für die neurechte Verortung linke Randperiodika herhalten müssen.“ – „Ferner fiel den Umschreibern des ef-Eintrages anno 2012 auf, dass anno 2004 der NPD-Vorsitzende Udo Voigt im Heft interviewt worden war, was als Sympathie-Beleg dienen soll. Wer dieser Logik folgte, müsste dann auch die ‚Welt‘ bei der Neuen Rechten unterbringen, denn dort erschien ein halbes Jahr später ebenfalls ein Gespräch mit Voigt.“ – „Am ef-Eintrag war unter anderen eine ausweislich ihrer Betätigungsfelder feministische Aktivistin beteiligt, die unter mindestens 31 verschiedenen IP-Adressen Artikel linksscheitelt (ihr Name ist der Reaktion bekannt). Auf Beschwerden von eigentümlich frei reagierte Wikipedia – noch – nicht.“

Focus vom 26.11.2012

Michael Klonovsky legt im Artikel „Anonyme Humanisten: Wie ich bei Wikipedia zum neurechten Kettenhund wurde“ nach: „Nachdem ich in einem Artikel die Umarbeitung des Eintrags über die libertäre Zeitschrift eigentümlich frei und deren fragwürdige Einsortierung bei der ‚Neuen Rechten’ thematisiert hatte, nahm sich der anonyme Autorenschwarm prompt jener Wikipedia-Seite an, über welcher mein Name steht. Das Resultat ist nicht nur der erwartbare Versuch, mich ebenfalls erkennungsdienstlich der bösen Rechten zuzuordnen, sondern obendrein einer Spezies als boshaft geltender Vierbeiner. Die ‚Rechtsextremismusforscher’ Martin Dietzsch und Anton Maegerle ‚verorten den von ihnen mit Kettenhund betitelten Klonovsky in der Neuen Rechten’, kann man in Wikipedia lesen. Der aparte Tiervergleich taucht auf der Seite mal auf, dann verschwindet er wieder, weil diese Gesinnungs-Paparazzi natürlich wissen, über wessen Geisteszustand er tatsächlich Auskunft gibt und ihn lieber weghaben wollen. Die Rubrizierung unter ‚Neue Rechte’ wiederum ist deswegen obligatorisch, weil man dort zum Sympathisanten des ‚völkischen Nationalismus’ wird – und einen Klick weiter der NPD. Der Eintrag wird abgerundet durch eine Beurteilung meiner Person durch Sozio- und Politologen, so namenlos wie links, deren wesentliche wissenschaftliche Leistung darin besteht, mich zu zitieren und das Zitierte dann ganz schlimm zu finden. Gleichwohl bleiben Fragen. Zum Beispiel, wer mich am anderen Kettenende hält. Helmut Markwort? Die Bankenmafia? Der NSU?“ – „Die Wikipedia-Schreiber werkeln unter Pseudonymen wie ‚Fiona’, ‚San-Fran Farmer’ und ‚Bürgerlicher Humanist’ (Letzterer brachte mich kurzzeitig auf die Idee, mich als ‚Proletarischer Humorist’ einzuloggen). Die Vermutung liegt nahe, dass sie in ihrem analogen Leben nichts Gescheites zu tun haben. Im Grunde ist es fast schade, dass sich andere Autoren parallel um eine ausgewogene Darstellung bemühen und der Artikel so eine partiell seriöse Anmutung bekommt. Sonst würde sich schneller herumsprechen, dass in gewissen politischen Fragen die deutsche Wikipedia nichts anderes ist als ein linker Denunziantenstadl.“

Bayernkurier vom 08.12.2012

Im Artikel „Das Märchen von der freien Enzyklopädie: Wie linke Aktivisten Wikipedia-Einträge inhaltlich manipulieren“ schreibt Vera Lengsfeld, einst als Regimekritikerin in der DDR unter anderem durch ihren eigenen Ehemann von der Stasi bespitzelt und von 1990 bis 2005 Bundestagsabgeordnete erst für die Grünen, ab 1996 für die CDU, unter anderem: „Was als freies Lexikon gedacht ist, wird von manchen Aktivisten nach ihren Wünschen manipuliert.“ – „Gewisse ideologisch verhärtete, linke Wikipedia-Administratoren und Autoren“ haben sich, so Lengsfeld, „mit deutscher Verbissenheit dran gemacht haben,“ unter anderem die libertäre Zeitschrift eigentümlich frei „zu verunglimpfen. Das einfachste und zugleich perfideste Mittel ist, den bekämpften Presseerzeugnissen das Etikett rechts, ultrakonservativ oder auch neurechts anzuheften. Für das Selbstverständnis der Zensoren ist charakteristisch, dass sie glauben, nicht die geringsten Beweise für ihre Klassifizierungen bieten zu müssen.“ – „Die Administratoren und Autoren verfahren nach der berüchtigten Regel, dass man eine Behauptung nur oft genug wiederholen muss, damit sie geglaubt wird.“ – „Auch Einträge, die darauf verweisen, dass der FDP-Politiker Christian Lindner sich positiv auf eigentümlich frei bezieht, sogar für das Magazin schrieb, waren bald wieder verschwunden. Ebenso der Hinweis, dass sowohl Lindner als auch Dirk Niebel als Generalsekretär der FDP der Zeitschrift Interviews gaben.“ – „Mit den Wikipedia-Prinzipien hat das allerdings nichts zu tun. Im Gegenteil. Wikipedia wird durch solche Machenschaften diskreditiert. Netzaktivisten, die keiner anderen Tätigkeit nachzugehen scheinen, haben Menschen, die ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, nichts entgegenzusetzen. Es fehlt einfach die Zeit, ständig nach Verleumdungen Ausschau zu halten und sie zu korrigieren. Auch juristische Schritte kann sich ein kleines Magazin kaum leisten. André Lichtschlag hat sich deshalb mit einem Brief an Wikipedia-Gründer Jimmy Wales gewandt, mit der Bitte, sich dafür einzusetzen, dass eine Handvoll linker Dogmatiker nicht länger den Ruf seiner Enzyklopädie im deutschsprachigen Raum ruiniert. Man darf auf die Reaktion gespannt sein.“

II. Blogs

Genderama am 22.10.2012

Im Blog „Verleumdungsplattform Wikipedia: Jetzt sind die Libertären an der Reihe“ schreibt Arne Hoffmann: „Mit der Verunglimpfung der Männerrechtsbewegung hatte sich ein Grüppchen extremistischer, durch die Anonymität geschützter Wikipedianer offenbar erst warmgelaufen. Im nächsten Schritt wurde inzwischen der Eintrag zu der libertären Zeitschrift ‚eigentümlich frei’ so umfrisiert, dass das Magazin auf Ahnungslose wie eine Zeitschrift vom rechten Rand wirken soll.“ – „Dass der öffentliche Aufschrei inner- und außerhalb der Wikipedia nach derartigen Diffamierungen bislang ausgeblieben ist, werten die anonymen Heckenschützen offenbar als Zeichen dafür, immer weiter gehen zu können. Die Untätigkeit der Beobachter verläuft bisher nach dem Motto: ‚Gegen die Hetze auf die Männerrechtler habe ich nichts gesagt, ich bin ja kein Männerrechtler. Gegen die Hetze auf die Libertären und Liberalen sage ich auch nichts, ich bin ja kein Liberaler …’ So weiten die Denunzianten ihre Kampfzone derzeit Schritt für Schritt weiter aus. Inzwischen richtet sich die Propaganda fundamentalistischer Irrläufer gegen Bürgerlich-Konservative, gegen Liberale und – in meinem Fall – mindestens gegen einen Linken. Diejenigen, die von dieser Stimmungsmache wirklich profitieren, sind die echten Rechtsextremen, denn in einer Enzyklopädie, in der Hinz und Kunz als Rechtsaußen dargestellt werden, fällt der echte Neonazi mit seiner Haltung kaum noch auf.“ – „Warum das Projektmanagement der Wikimedia-Stiftung gegen das ideologische Umfrisieren keine Stellung bezieht, ist nicht eindeutig klar. Nahe liegt insofern der Verdacht, dass die aktuelle Entwicklung vom Projektmanagement geteilt und das stellenweise bereits kriminelle Vorgehen der anonymen Täter deshalb stillschweigend gutgeheißen wird. Die einzig sinnvolle Reaktion darauf kann sein, auf die zunehmende politische Instrumentalisierung der Wikipedia durch eine Handvoll Fanatiker wieder und wieder aufmerksam zu machen. Als wissenschaftlich zitierbare Quelle galt die Wikipedia noch nie – inzwischen steht ihre Seriosität insgesamt auf dem Prüfstand.“ – „Bemerkenswert ist, dass der serienweise stattfindende Rufmord gerade jetzt vonstatten geht und nicht beispielsweise drei Jahre zuvor. Vermutlich erklärt sich das dadurch, dass den Tätern noch vor einigen Jahren die Gleichschaltung der traditionellen Medien, in denen Minderheitsmeinungen kaum vorkamen, vollkommen ausreichte.“ – „Aus vielen der Leute, die sich am derzeitigen Umschreiben der Wikipedia beteiligen, wären erstklassige Nationalsozialisten geworden.“

Bissige Liberale ohne Gnade am 23.10.2012

Im Blog „Linke gegen Vielfalt“ schreibt „Rayson“: „Wer auch immer als Nichtlinker in Blogs oder auch sonst im Internet seine Meinung kundtut, wird ihn kennen, diesen unweigerlichen, so sicher wie das Amen in der Kirche folgenden Reflex seiner linken Opponenten, ihn aus diskussionsökonomischen Gründen in die rechte Ecke zu stellen.“ – „In diese Strategie fügt sich, dass es eine demokratische Rechte in Deutschland nicht mehr gibt. Rechts ist gleich rechtsextrem ist gleich Nazi – diese Gleichung kann als allgemein anerkannt gelten. Und dass man mit Nazis nicht diskutiert, sondern sie bekämpft und aussondert, im Zweifel auch gerne unter Versagung von Rechten, für die man angeblich universell eintritt, ist die unausweichliche Folgerung daraus.“ – „Noch verteidigen Gerichte hin und wieder die Grundrechte, und noch ist die Vorstellung, dass der Grund der Grundrechte topografisch einschränkbar sei, nicht ins allgemeine Bewusstsein eingedrungen. Die Einfalltore, über die dieses Manko zu beseitigen ist, stehen allerdings teilweise schon fest. Eines wäre Wikipedia.“ – „Wir hier vertreten meist nicht die Auffassung von Freiheit, wie sie bei eigentümlich frei hochgehalten wird, aber wir halten deren Positionen, so sie uns aus der Zeitschrift und der Website bekannt ist, generell für berücksichtigenswert und legitim. Gerade angesichts eines sozio-ökologischen Mainstreams ist jede radikal-liberale bis libertäre Stimme wichtig. Um so absurder und lächerlicher muss jetzt der Versuch von wackeren Linken erscheinen, diesen Stachel im Medieneinerlei dadurch loszuwerden, dass man ihn wie gehabt als rechts aus dem Diskurs ausschließen kann. Die Klimmzüge, die dazu veranstaltet werden, sind ebenso abenteuerlich wie die Mittel, sie dennoch durchzusetzen, restriktiv.“

Papsttreuer Blog am 23.10.2012

Im Blog „Libertär ist rechts?“ schreibt Felix Honekamp: „Derzeit wird der Eintrag der ef auf Wikipedia immer wieder überarbeitet und mit unlauteren Mitteln versucht, die ef in ein ‚neurechtes’ oder ‚nationales’ Spektrum zu rücken. Da ich die ef seit einigen Jahren lese, kann ich aus Erfahrung berichten, dass es sich hierbei um haltlose Vorwürfe handelt. Problematisch mag für den einen oder anderen erscheinen, dass man sich mit den libertären Grundaussagen gegen linken Staatsdirigismus in allen ihren Formen wendet. Mag sein, dass der eine oder andere Autor auch rechtes Gedankengut pflegt, deren Veröffentlichung ist aber keine Hauslinie des Blattes, sondern ein Zeichen der Offenheit gegenüber Argumenten, mit denen man sich auseinanderzusetzen hat, anstatt sie mit dem Prädikat ‚rechts’ zu diskreditieren.“ – „In den Medien und der sogenannten veröffentlichten Meinung wird versucht, alles was nach konservativ riecht (und in gewisser Weise tut das die libertäre Denkrichtung, da sie eine nicht unerhebliche Schnittmenge aufweist, was sie aber nicht identisch macht) mit dem Prädikat ‚rechts’, in der Folge dann ‚rechtsextrem’ und anschließend in beliebiger Reihenfolge ‚faschistisch’, ‚menschenverachtend’ und sonst was zu versehen. Zu diesen Positionen gehört auch die der katholischen Kirche. Für die linken Sozialingenieure ist nicht nur Konservatismus und Libertarismus rechts, es sind auch Kinder, Familie, Kirche. Es ist also an uns, den weit fortgeschrittenen Anfängen dieser Entwicklung zu wehren, bevor kirchliche Positionen in gleicher Weise diskreditiert werden.“

Kritische Wissenschaft – critical science am 24.10.2012

Im Blog „Sinnstiftung für Ideologen“ schreibt Michael Klein: „Ideologie ist eine Form der Sinnstiftung für fragile Persönlichkeiten, eine Form geliehener oder Surrogat-Existenz für Lebewesen, die sich aus eigener Kraft nicht als Person verstehen können. Ideologie ist ein großes Problem für Wikipedia, denn Wikipedia ist ein Tummelplatz für Ideologen geworden.“ – „Anonymität ist das, was Ideologen suchen. Das Wirken und Brüten im Verborgenen ist gerade die Voraussetzung, die sie benötigen, um ihre Illusion aufrecht zu erhalten, nach der sie wichtige Persönlichkeiten im Kampf gegen den einen politischen Gegner sind, den sie sich selbst herbeiphantasieren. Demgemäß sammeln sich bei Wikipedia Ideologen hinter den Pseudonymen ihrer virtuellen Existenz, die es ihnen erlaubt, Personen und Organisationen, die ihnen nicht passen, zu diskreditieren.“ – „Das neueste Tummelfeld der Pseudonym-Ideologen scheinen die Artikel über eigentümlich frei und André Lichtschlag zu sein. Allein der Beitrag zu eigentümlich frei wurde am 23. Oktober mehr als 100 Mal verändert.“ – „Warum ist es notwendig, André F. Lichtschlag politisch einzuordnen? Warum werden Karin Priester, emeritierte Professorin für Soziologie, und Albrecht von Lucke, Redakteur der Gewerkschaftszeitschrift ‚Blätter für deutsche und internationale Politik’, nicht politische eingeordnet? Auf welcher Wissensgrundlage maßen sich anonyme Autoren von Wikipedia überhaupt an, eine politische Einordnung vorzunehmen, eine Aufgabe, die viele Biographen scheuen, die bei weitem besser informiert über die Personen sind, über die sie schreiben, als die Hobbytexter von Wikipedia? Wieso denken Wikipedia-Autoren, eine politische Einordnung sei für irgendjemand anderes als für sie selbst interessant und relevant? Die einzige Antwort, die mir auf diese Fragen einfällt, lautet: Es handelt sich um Ideologen, die die Wikipedia zur Agitation missbrauchen, in diesem Fall zur Diskreditierung Andersdenkender. Es ist ganz einfach, diesen Missbrauch abzustellen, in dem man die politische Einordnung, die sowieso nichts in einer Enzyklopädie zu suchen hat, ersatzlos streicht.“ – „Im Artikel über eigentümlich frei werden unter Rezeption sechs Personen zitiert. Warum gerade diese sechs? Und wie erklärt es sich, dass die meisten ausschließlich Negatives über eigentümlich frei zu sagen haben? Ist hier gezielt nach Negativem gesucht worden? Ganz offensichtlich, denn anders ist dieses Patchwork weitgehend unbekannter Autoren und Redakteure kaum zu erklären.“

Der Kritisator am 25.10.2012

Im Blog „Propagandaschmiede Wikipedia lügt libertäres Monatsmagazin eigentümlich frei in rechte Ecke“ schreibt „der Kritisator“: „Liest man die Einträge über ef, fühlt man sich unweigerlich an George Orwells 1948 erinnert.“ – „ef steht völlig konträr zu den Massenmedien und stellt, insofern auch radikal, das Individuum über jedweden Kollektivismus: sei es der braune oder rote Sozialismus. ef ist somit gewissermaßen der größte Feind aller Etatisten und Sozialisten. Wer dieses Magazin nun, die Speerspitze der Libertären in Deutschland, mit Nazis in einen Topf wirft, der kennt entweder ef oder die Nazis nicht – oder wahrscheinlicher, er will ideologisch motiviert Rufmord begehen.“ – „Es ist immer wieder erstaunlich, wie Menschen die gleichen Methoden derjenigen anwenden, von denen sie eigentlich vorgeben, diese zu bekämpfen. Die bloße Metapher rechts ist mittlerweile die totale Mundtotmacherwaffe, noch totaler als wir sie uns jemals hätten vorstellen können. Nun sind nach den Konservativen sogar schon die Vertreter des klassischen Liberalismus an der Reihe.“ – „Die Masche ist dabei immer die gleiche: Mann nehme aus einer Menge X gezielt eine Untermenge Y und verkaufe diese als Halbwahrheit. Gleichzeitig zitiere man einen völlig unbedeutenden ‚Wissenschaftler’ aus Rotarmutshausen, der ideologisch zufällig zum eigenen Weltbild passt und fertig ist die Rufmordkampagene gegen die Meinungsvielfalt. Denn schließlich ist es moralisch nur legitim, wenn man eine im Ansatz so fantastische Plattform wie Wikipedia dazu missbrauchen kann. Es ist letztendlich wie bei Adolf Eichmann oder Ulrike Meinhof: Man kämpft ja für eine gute Sache und da ist schließlich jedes Mittel recht. Es heiligt gar die Mittel.“

Die Achse des Guten am 16.11.2012

Im Blog „Wie Wikipedia Deutschland ihre Benutzer linkt“ schreibt Vera Lengsfeld: „Jimmy Wales, der Wikipedia-Gründer, ist ein Anhänger von Ayn Rand und Friedrich August von Hayek. Da beide in Deutschland dem breiten Publikum nicht so bekannt sind, muss man vielleicht erklären, dass Rand und Hayek Libertäre sind, für die Freiheit in allen ihren Formen der höchste Wert ist. Freiheit des Denkens, des Handelns, des Wirtschaftens, Freiheit der Meinung, der Medien, der Wissenschaft und Kultur. Libertäre sind die natürlichen Feinde von Denkverboten, auch in ihrer vom Zeitgeist weitgehend akzeptierten Form der Political Correctness. Als Libertärer kann man konsevative Werte bevorzugen, oder nicht. Kollektivistisches, nationalistisches oder gar völkisches Denken ist ihm jedoch völlig fremd. In Deutschland gibt es nur wenige Libertäre. Die Deutschen scheinen traditionell Kollektivismus in allen seinen Formen zu bevorzugen.“ Werden andere auf Wikipedia „nur indirekt mit angeblich rechten Tendenzen in Verbindung gebracht, verleumden die Administratoren den Herausgeber von eigentümlich frei direkt. Lichtschlag suche die Nähe des Rechtsradikalismus. Es gibt es keine Belege. Als einziger ‚Beweis’ wird angeführt, Lichtschlag würde ein Bündnis zwischen radikal libertären und nationalkonservativen Kräften anstreben. Das reicht aus, um im schlechten linksradikalen Jargon von ‚Querfrontstrategie’ und ‚Scharnierfunktion’ zu munkeln. Der Leser soll vermuten, dass sich hinter den Verleumdungen der Autoren noch viel mehr rechtes Gedankengut und Handeln verbirgt. Alles, was diesen abenteuerlichen Behauptungen widerspricht, wird gelöscht. In jüngster Zeit waren das Zitate aus der ‚Welt’, der ‚Süddeutschen’ und dem ‚Focus’, die Lichtschlags Magazin eindeutig und zutreffend als ‚radikal liberal’ oder ‚libertär’, wenn auch als ‚politisch unkorrekt’ verorten.“

CDU-Politik.de am 21.11.2012

Im Blog „Wer hat Angst vor Fiona Baine?“ schreibt Thorsten unter anderem: „Mit diesem Artikel möchten wir gerne auf das verstärkte Bemühen bestimmter Kreise hinweisen, die Wikipedia in ihrem Sinne ideologisch auf Linie zu bringen. Das Thema ist nicht neu. Doch nun erreicht die genannte Schwarmintelligenz einen weiteren traurigen Höhepunkt. Die einschlägigen Benutzer tragen so unscheinbare Namen wie ‚Fiona Baine’, ‚SanFran Farmer’, ‚Bürgerlicher Humanist’ oder ‚Fröhlicher Türke’. Was sie sich und der Wikipedia – in unterschiedlicher Intensität – antun, wissen sie ganz genau. Aktuelle prägnante Ziele der Angriffe sind die konservativ-libertäre Zeitschrift eigentümlich frei, deren Verleger André F. Lichtschlag sowie der Publizist und Focus-Ressortleiter Michael Klonovsky. Es fing mit Attacken auf die ersten beiden Artikel an. Nicht allein, dass eine solche Zuordnung der Zeitschrift ziemlich abstrus ist: Die angegebenen wissenschaftlichen Fachartikel (von extrem(istisch) fachkundiger Seite) geben diese Einschätzung – mit einer Ausnahme – nicht einmal her. Im Gegenteil: Es konnte einerseits nachgewiesen werden, dass die Argumentation mancher Wissenschaftler invalide ist. Das hat für linke Wikipedianer keine Relevanz – bei einem solchen Wissenschaftsfetisch wird David Irving sich auf die Schenkel klopfen. Andererseits konnte auf der Diskussionsseite haarklein dargelegt werden, wie diese Argumentation im Artikel selektiv und fehlerhaft wiedergegeben wurde. Gleichzeitig wurden positive und neutrale Bewertungen in Focus, SZ und FAZ aus dem ef-Artikel gelöscht oder stark verkürzt. Sinnigerweise wurde die Bearbeitung des Artikels – zudem in der oben inkriminierten Version – gesperrt, bis die Diskussion der Quellen abgeschlossen sei. Also wahrscheinlich nie. Im Lichtschlag-Artikel sieht es derzeit auch nicht viel besser aus. Selbst mühsam erstrittene Kompromissformeln werden irgendwann wieder von den üblichen Verdächtigen über den Haufen geworfen. In beiden Fällen traut sich keiner der Administratoren, zumindest doch einen Neutralitätsbaustein (also den Hinweis, dass das Thema umstritten sei) einzufügen. Wenige Wochen später wurde der Artikel zu Michael Klonovsky – pünktlich zum Erscheinen seines Focus-Kommentars zu diesen Machenschaften – Ziel einer Attacke. Es dürfen – laut unseren linksfeministischen Freunden – nur noch möglichst viele Negativattribute zu Klonovsky in den Artikel. Primär- und Sekundärliteratur werden im Stile eines Erstsemesters durcheinandergewürfelt, um Namen von Genderforschern wie Andreas Kemper (der bereits hinter dem Pseudonym Fiona Baine vermutet wurde) in die Wikipedia zu pushen. Sämtliche Versuche, in den umstrittenen Artikeln neutrale Formeln zu verwenden, werden als Theoriefindung abgekanzelt.“ – „Wenn André F. Lichtschlag illustre Verteidiger wie Henkel, Lengsfeld, Schäffler oder Klonovsky aufbietet, zählt das in den Augen der linken Wikipedia-Blockwarte nicht. Es sind ja ef-Autoren. So als ob die vier genannten Publizisten und Politiker bei Lichtschlag in der Pflicht stehen und unter Strafe von Peitschenhieben zu diesen Artikeln gezwungen worden wären.“ Dabei: „Der Zeitschrift ef geht es keineswegs um inhaltliche Fragen, die ja gar nicht bestritten werden, sondern um fragwürdige Etikettierungen. Doch selbst vergleichsweise neutrale Benutzer bleiben in ihrer Parallelwelt gefangen, ohne sich mit den Vorwürfen wirklich inhaltlich befassen zu wollen.“

Wiki-Watch am 25.11.2012

Im Blog „Wikipedia stellt eigentümlich frei in die rechte Ecke“ auf der Wiki-Watch-Seite der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) schreibt Falke unter anderem: „Den wenigsten Lesern unter Euch wird die Zeitschrift “eigentümlich frei” (Auflage 6.000 Hefte) bekannt sein. Und doch hat es das Blatt in den vergangenen Wochen zu einiger Popularität gebracht. Denn in den Medien ist ein Streit über behauptete Manipulationen von Wikipedia-Artikeln durch ultralinke Wikipedia-Admins und -Autoren entbrannt. Dabei geht es strenggenommen um einen einzigen (Einleitungs-) Satz, in dem das Magazin in der Neuen Rechten verortet wird.“ – „Zu den prominenten Unterstützern von ef gehört deren Autor Hans-Olaf Henkel. In seiner Montagskolumne im Handelsblatt vom 29. Oktober 2012 beschreibt der Honorarprofessor wie in der Wikipedia zunehmend die Pressefreiheit unter Beschuss genommen wird. Wenig später, am 12. November 2012, kommentierte ef-Autor und Leiter des FOCUS-Debattenressorts Michael Klonovsky die laufende Desinformation über die Zeitschrift eigentümlich frei auf Wikipedia. Am 16. November 2012 meldete sich die CDU-Politikerin Vera Lengsfeld via Die Achse des Guten zu Wort. In ihrem Artikel erklärt die Autorin, wie Wikipedia Deutschland ihre Benutzer linkt. Auch das umstrittene Blog Politically Incorrect kommentiert die Situation mit verachtenden Worten.“ – „Die Kritik an Wikipedias Mitarbeiterstruktur ist nicht neu. Dass informelle Bündnisse innerhalb der Wikipedia regelmäßig kollaborieren, um bestimmte Sichtweisen zu unterdrücken, wurde und wird von verschiedenen Seiten kritisiert. Ob es allerdings gerechtfertigt ist, von Linkipedia zu sprechen, in der Ideologisierung, Manipulation, Halbwahrheiten, politische Einfärbung, Falschinformation, Geschichtsklitterung, Diffamierung, Löschung nicht linientreuer Beiträge an der Tagesordnung sind, kann hier nicht beantwortet werden. Klar ist jedoch: Die Debatte um ideologisch gefärbte Politik-Einträge muss geführt werden, damit Wikipedia glaubwürdig bleibt und sich weiterhin eine freie Enzyklopädie nennen darf.“

Goldseitenblog am 28.11.2012

Im Blog „ESM ist rechtens“ schreibt Peter Boehringer unter anderem: „Die Kämpfer gegen den Markt sind sehr häufig zugleich Kämpfer gegen das Recht und auch selbsternannte ‚gegen Rechts’. Dazu gehört immer mal wieder auch das latent marktinterventionistisch denkende (aber angeblich neutrale) Wikipedia, das kämpferisch statt politisch neutral seit einigen Wochen das freiheitliche Magazin eigentümlich frei nach 15 Jahren seiner Existenz urplötzlich und anlasslos in die rechte, ‚Neue Rechte’ oder gar rechtsextreme Ecke stellt und diese Einordnung per Moderatoren-Übermacht hartnäckig im Editwar gegen die verzweifelt protestierenden User verteidigt, obwohl sie (siehe auch die hitzige Debatte um diese Einordnung auf Wikipedia selbst) im Falle des extrem libertär-toleranten eigentümlich frei-Magazins völlig absurd ist. Und obwohl nach neuer Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts vom 13.11.2012 der Begriff ‚rechtsextrem’ gar nicht definierbar ist – damit auch nicht durch eine Online-Enzyklopädie, die sich jedoch gottspielend hier schlauer als das Bundesverfassungsgericht wähnt und sich anmaßt, eigene Definitionen aufzustellen und diese kollektiv-beleidigend auf eine große Gruppe freiheitlich-rechtsstaatlich denkender Menschen samt ef-Chefredakteur André Lichtschlag anzuwenden! Im Zuge der Diskussion schrieb jemand völlig zurecht: ‚André F. Lichtschlag bezieht keine rechte Position sondern eine rechtsstaatliche.’ Der ‚rechte’ Hitler war übrigens Papiergeldfan, erklärter Goldgegner und klassischer Markt-Interventionist. Das ef-Magazin vertritt überall die glatte Gegenposition. Wikipedia sollte daher logischerweise eher über ‚Neue Linke’ als Einordnung des ef-Magazins nachdenken. Stärker verwirren als die jetzige Einordnung als ‚Neue Rechte’ kann dieser Begriff auch nicht mehr. Links ist rechts. Krieg ist Frieden. Orwell ist überall – und nirgends.“

Freitum am 13.12.2012

Im Blog „Denunziantenplattform Wikipedia: Libertäre im Visier“ schreibt Tomasz M. Froelich unter anderem: „Jedem heutzutage angehenden Akademiker wird in seinen ersten Tagen an der Universität eingetrichtert, dass man die Wikipedia als wissenschaftlich irrelevante und nicht ernstzunehmende Quelle für seine Forschungsarbeiten ignorieren sollte. Jeder Vollidiot könne dort Artikel modifizieren; die Konsequenz: ein Sammelsurium manipulierter und manipulierender Beiträge, häufig geschrieben von politisch motivierten rotsozialistischen Ideologen, die ja ohnehin dafür ausreichend Zeit haben, leben sie doch häufig von den staatlichen Zwangsabgaben, die etwa von Libertären gezahlt werden (müssen). Gedankt wird mit Rufmord!“ – „Trotz der Vorbehalte, die man gegen Wikipedia hat: viele schlagen trotzdem in ihr nach. Die rotsozialistischen Ideologen wissen darüber bescheid und erkennen hierin ein großes Potential, durch Modifizierung der Beiträge die Leserschaft nach eigenem Gusto zu manipulieren. Es geht auch darum, politische Gegner zu denunzieren. Dabei haben sich die Wiki-Okkupanten in letzter Zeit auf die Libertären eingeschossen: Das libertäre, individualistische, kapitalistische, leicht konservativ anmutende und gegen das Diktat der , political correctness ankämpfende Magazin ,eigentümlich frei wird von linken Agitatoren auf der Wikipedia in der neurechten Ecke verordet. Das ist gerade in der BRD eine ungünstige Positionierung, die in Bezug auf eigentümlich frei völlig absurd ist. Doch das ist dem gewöhnlichen Linken egal.“ – „Da eigentümlich frei nicht links ist, wird der unkritische Wikipedia-Leser das Magazin fortan in der radikalen Rechten verorten. Das ist nichts anderes als Rufmord – von Linken betrieben und von Linken gewollt. Denn trotz ihres einfach gestrickten Gehirns wissen die Linken allzu gut, dass man in der BRD politisch nichts zu melden hat, sobald man als rechts wahrgenommen wird.“ – „Beängstigend ist auf jeden Fall die Art und Weise, wie rote Sozialisten Andersdenkende anonym und feige an den Pranger zu stellen versuchen. Sie sind damit um keinen Deut besser als ihre so verhassten, aber nahezu identischen braun gefärbten Zwillingsbrüder.“

Aus dem Hollerbusch am 08.01.2013

Im Blog „Augstein, die kräftiger Austeiler und die sensiblen Einstecker“ sieht Autor Hollerbusch eine Parallele zum Fall Augstein-Broder. eigentümlich frei sei, so Hollerbusch, „ein radikalliberales Blatt, mit dessen politischer Ausrichtung ich wenig anfangen kann. Allerdings wird es seit einiger Zeit gezielt als neurechts denunziert – denunziert, weil der Begriff Neue Rechte in Deutschland heutzutage nicht für neue konservative Strömungen verwendet wird, wie er ja ursprünglich gemeint war, sondern etwa für das NPD-Umfeld und ‚völkischen Nationalismus’. Nun sind schon radikalliberal und konservativ Gegensätze. Das NPD-Umfeld mit seiner kollektivistischen Ausrichtung passt aber gar nicht ins ideologische Schema von eigentümlich frei. Trotzdem wird auf der Wikipedia die Zeitung seit Monaten so definiert. Die Belege dafür sind zum Teil sehr zweifelhafter Provenienz oder in großherziger Interpretation offenkundigen Leseschwächen geschuldet. Enzyklopädische Neutralität schaut jedenfalls anders aus. Michael Klonovsky, Leiter des Focus-Debattenressorts, schrieb darüber im November, worauf sein eigener Wikipedia-Eintrag ihn bald darauf als ‚Kettenhund der Neuen Rechten’ auswies. Mittlerweile ist zumindest dieser Satz wieder entfernt. Noch gröber sind die Keile, die jetzt auf Henryk Broder kommen“, nachdem der Journalist Broder den linken Journalisten Jakob Augstein als Antisemiten bezeichnet hatte. Hollerbusch: „Die im Austeilen starken Augsteins und Konsorten werden beim Einstecken plötzlich sehr sensibel und möchten widerstreitende Meinungen aus dem Diskurs anscheinend am liebsten verbannen. Das ist bemerkenswert.“

Blue-News am 12.01.2013

Im Blog „Karin Priester hetzt gegen eigentümlich frei“ schreibt Autor Francesco Güssow über „das Denunziantentum der linken Zersetzer am Beispiel Karin Priester“: Im „vergangenen Herbst begab sich auf Wikipedia eine Hetzkampagne gegen die konservativ-liberale Zeitschrift eigentümlich frei. Begonnen hat die Kampagne damit, dass der Artikel über eigentümlich frei sehr stark manipuliert wurde, um eine Nähe zum so genannten Rechtsextremismus zu suggerieren. Nun ist es keine wirklich neue Erkenntnis, dass Einzelpersonen, Vereinigungen oder (wie in dem Fall) Zeitschriften, welche sich mutig dem linken Zeitgeist entgegenstellen, systematisch durch Rufmord zersetzt werden sollen. Diese Methodik ist so alt wie der Sozialismus selbst und die betreffenden Autoren bei Wikipedia haben ihre Vorbilder direkt in Moskau, Havanna und auch Ost-Berlin sitzen und sitzen gehabt. Das besonders perfide am Fall der eigentümlich frei ist, dass liberale Autoren, die dagegenhielten und die verzerrten Darstellungen korrigieren wollten, von Wikipedia gesperrt wurden. So sieht dann Meinungsfreiheit in der deutschsprachigen Wikipedia aus.“ – „Die Hauptwortführerin bei der Denunziation war Karin Priester. In der Zeitschrift ‚Aus Politik und Zeitgeschichte’ fantasierte sie über das Nähesuchen zum extremistischen Rand.“ – „Wer aber ist nun diese ominöse Karin Priester, die eine verdiente und für die freiheitliche Szene in Deutschland so wichtige Zeitschrift wie eigentümlich frei derart mit Dreck bewirft? Ihre Nähe zum linken Totalitarismus wird deutlich, wenn man sich beispielsweise anschaut wo sie 1972 ihre Dissertation über den italienischen Faschismus veröffentlichte. Dies geschah im Pahl-Rugenstein Verlag zu Köln, dem Hausverlag der DKP. Der versuchte Rufmord am politisch Andersdenkenden gehört weiterhin fest zum Programm.“

III. Kommentare

Ben am 24.10.2012

Auf dem Blog Bissige Liberale kommentiert „Ben“: „Die deutschsprachige Wikipedia ist meines Erachtens im politischen und gesellschaftlichen Themenblock als Enzyklopädie schon lange hoffnungslos gescheitert und existiert nur noch als Politplattform im Gewand einer Enzyklopädie weiter. Man kann sich dessen leicht vergewissern, indem man zu einem beliebigen politischen oder gesellschaftlichen Thema die korrespondierenden Artikel der englischsprachigen und deutschsprachigen Wikipedia miteinander vergleicht. In der Regel verhält es sich so: Im englischsprachigen Artikel begegnet einem eine wertneutrale Definition des Artikelgegenstandes, gefolgt von einem trockenen Überblick über die maßgebendsten Aspekte der Entstehungsgeschichte entlang objektiver Kriterien sowie einer Einführung in verschiedene konkurrierende Wertungsansätze und ihre jeweiligen einflussreichsten Verfechter. Im deutschsprachigen Artikel hingegen wird einem schon in der Einleitung die Wertung vorgegeben. Der geschichtliche Überblick ist unglaublich selektiv und willkürlich, große historische Schlüsselereignisse fehlen komplett. Am amüsantesten sind jedoch sind die Abschnitte mit der Überschrift ‚Kritik’ in Artikeln zu Philosophien, Institutionen oder Personen, die den linken Ideologen heilig sind. Statt einer Auflistung prominenter Gegenansätze und deren wichtigsten Verfechter sind diese Abschnitte oft mit laienhaften Phantomargumenten gefüllt, die sich in dem Spagat versuchen, jegliche Kritik zu ‚widerlegen’, ohne diese und die sie stützenden Argumente überhaupt zu nennen.“ – „Ob eine Beteiligung von mehr Nichtlinken (oder weniger ideologischen Linken) da noch etwas auszurichten vermag, bezweifle ich – zu sehr haben sich die Ideologen selbst in der Administratorenebene eingenistet.“

Nowhereman am 24.10.2012

Auf dem Blog Bissige Liberale kommentiert „Nowhereman“: „Als langjähriger Wikipedianer und am Konflikt um den ef-Artikel direkt Beteiligter, hier ein paar Hintergrundinformationen: Der ef-Artikel ist bereits seit Jahren heftig umstritten. Früher waren die Diskussionen zwar auch mühsam, aber kein Vergleich zu heute. Liberal orientierte Autoren wurden mehr und mehr weggeekelt, heute steht man in der Regel alleine gegen eine deutliche antiliberale Mehrheit. Das Hauptproblem sind jedoch eindeutig die Administratoren. Als liberaler Autor wird man wegen Kleinigkeiten sofort für längere Zeit gesperrt. Wird dagegen ausnahmsweise mal ein linker Wikipedianer gesperrt und dieser beantragt eine Sperrprüfung, dann gibt es sogleich eine Empörungswelle gegen diese Sperre. Auf diese Weise können linke Wikipedianer fast alle Artikelinhalte durchsetzen, selbst wenn man auf der Diskussionsseite anhand von Belegen darstellt, dass diese Artikelinhalte falsch sind. Ich könnte dutzende Beispiele nennen, wo Artikelinhalte (insbesondere im Bereich Wirtschaftspolitik) nicht durch die angegebenen Belege gedeckt sind oder diesen sogar widersprechen.“ – „So war es auch aktuell im Fall des Artikels ‚eigentümlich frei’. Ein ehemals unter dem Namen Fiona Baine editierender Benutzer hatte vor ein paar Wochen unangemeldet unter einer Landshuter IP-Adresse in den Artikel zum Herausgeber von ef in die Einleitung geschrieben, dass dieser rechtsextrem sei. Weil dies alles schon mehrmals diskutiert wurde, hatte ich dies zurückgesetzt. Daraufhin hat diese IP (Wikipedia-interne Bezeichnung für unangemeldete Benutzer) mich wegen Vandalismus gemeldet und ich wurde, bevor ich überhaupt darauf reagieren konnte, für fünf Tage gesperrt. Unfassbar: Eine unangemeldete Benutzerin fügt in einen Personenartikel ohne Belege ein, dass diese Person rechtsextrem sei, und dann werde ich als langjähriger Benutzer gesperrt, weil ich diese Diffamierung entferne. Inzwischen wurde diese Rechtsextrem-Unterstellung auch in den Artikel zu ef eingefügt und der Artikel wurde gestern unbefristet gesperrt – und, wenn wundert’s, natürlich in der Version mit diesen Unterstellungen. Und dies, obwohl auf der Diskussionsseite ausführlich dargestellt wurde, dass diese IP die von ihr angeführten Belege falsch wiedergegeben hat. Die deutschsprachige Wikipedia ist im politischen Bereich tatsächlich gescheitert!“

Datenkralle am 30.10.2012

Auf der ef-Facebook-Seite kommentiert „Datenkralle“: „Ich sehe gerade, dass die Bearbeitung des ef-Artikels gesperrt wurde. Gerade das wollen ja die Manipulatoren. Sie müssen bei Wikipedia im Regelfall einen Grund liefern, warum die Bearbeitung gesperrt wird. So wird euch und euren Lesern dann die Kontrolle über euren eigenen Artikel entzogen. In euren Fall ist es zum Beispiel der Zusatz ‚Neue Rechte’. Irgendjemand schreibt diesen Zusatz mit hinein. Andere reagieren dann wie gewohnt, nehmen ihn raus. Dann kommt wieder jemand, der den Zusatz wieder reinschreibt oder die letzte Änderung rückgängig macht. So geht es dann hin und her. Irgendwann kommt ein Admin hinzu ,der sowieso ein Freund des Zusatzes ‚Neue Rechte’ ist, und setzt oft auch die Benutzer auf die Vandalismusliste, die den Zusatz mit rausgenommen haben. Auf Wikipedia haben die Admins ihre eigenen Bereiche und verkomplizieren die Angelegenheit noch, damit andere vernünftigere Admins (falls sie irgendwie hinzugezogen werden) keinen Durchblick haben und auf die anderen Admins vertrauen.“ – „Ich habe sowieso den Verdacht, dass die Massenmedien ihre eigenen Leute bei Wikipedia haben, die es den alternativen Medien und vernünftigen Ansichten schwer machen wollen. Sie wären ja schön dumm, wenn sie die Chance nicht wahrnehmen.“ – „Wikipedia gilt ja bei vielen Leuten als neutrale Plattform, auf der die Leute angeblich ganz frei und demokratisch Artikel bearbeiten und veröffentlichen. Zudem steht es meist beim Google-Ranking ganz oben.“