Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.02.2000
Im Artikel „Individualismus pur. Freiheit und Marktwirtschaft auf ungewöhnliche Weise präsentiert“ schreibt Detmar Doering, eigentümlich frei „frönt in geradezu erfrischend tabuloser Weise der Idee des individuellen Selbstbestimmungs- und Eigentumsrechts“. So finde „sich unter den Autoren nicht selten der seriöse Volkswirt ordoliberaler Prägung in ungewohnter Nachbarschaft zu manch linksanarchistischem Sektierer. Aufgelockert wird dies noch dadurch, dass neben ökonomischen Themen – etwa der Kritik am staatlichen Geldmonopol – auch noch gehörige Portionen an Philosophie und Kulturkritik dem Ganzen Würze verleihen.“ Deshalb: „eigentümlich frei ist mehr als ein Abklatsch des amerikanischen Marktradikalismus. Thematische und ideologische Verengung sind André Lichtschlag, dem Herausgeber, fremd. Freiheit in Deutschland – das ist für ihn wohl ein zu zartes Pflänzchen, als dass man sich derartiges erlauben könnte. Folglich sucht eigentümlich frei den Dialog mit allen Kräften, die sich irgendwie ein Mehr an Freiheit wünschen.“ Es gebe deshalb, „so stellt man nach der Lektüre der Zeitschrift fest, tatsächlich eine Welt jenseits der Kategorien von links und rechts – und zwar nicht nur die Schwammigkeit der Neuen Mitte à la Blair und Schröder, sondern eine Welt radikaler und freiheitlicher Ideen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.08.2001
Im Artikel „Der Freiheit eine Stimme. Eine kleine Zeitschrift setzt sich an die Spitze der radikalliberalen Szene in Deutschland“ schreibt Karen Horn über eigentümlich frei als „Magazin mit Kultcharakter“: „Das Heft richtet sich an alle Leser, die sich im Alltag mehr Freiheit wünschen, und bietet der liberalen intellektuellen Szene ein Diskussionsforum.“ Inhaltlich wurden „liberale Denker vorgestellt, darunter Größen wie Karl Popper, Friedrich August von Hayek, Ludwig von Mises und der Publizist Frédéric Bastiat, aber auch die amerikanische Kultautorin rund um das Thema Selbstsucht, Ayn Rand“. Und: „Der Name eigentümlich frei, eine verbale Permutation aus Freisinn, Eigensinn und Eigentum, ist Programm. Im Vordergrund steht die Besinnung auf das individuelle Selbstbestimmungs- und Eigentumsrecht. Darin ist Lichtschlag paradigmatisch unnachgiebig“. Schließlich: „In dieser radikalen Variante des Liberalismus gehen Kapitalismus und Anarchismus eine Liaison ein“. Über Herausgeber Lichtschlag: „Der anarcho-kapitalistische Überzeugungstäter, wie er sich selbst bezeichnet, betrachtet eigentümlich frei als seine Lebensaufgabe. Als Vorbilder nennt er den Verleger Benjamin Tucker, als Liberalen David Friedman – und für seine Zeitschrift sieht er Konkret als Leitstern. Ähnlich wie dieses Blatt über die Achtundsechziger-Bewegung zur Gründung der Grünen und inzwischen sogar zu deren Regierungsbeteiligung geführt habe, setzt Lichtschlag nun auf den Marsch der Liberalen durch die Institutionen.“
Süddeutsche Zeitung, 06.07.2002
Im Artikel „Wo Gesellschaft ist, soll Ich werden. Grevenbroich ist überall“ schreibt Alexander Kissler: „Der Geist von Ayn Rand weht noch immer in den USA, wo ihre Bücher sich millionenfach verkaufen, und dieser Geist weht auch je länger, je stärker in Deutschland, zumindest aber in Grevenbroich. Dort hat die Zeitschrift eigentümlich frei ihren Sitz.“ Sie sei „seit 1998 als Marktplatz für Liberalismus, Anarchismus und Kapitalismus ein Sammelbecken all jener Intellektuellen, die den Staat ablehnen, weil er sie an der Entfaltung ihrer unternehmerischen Aktivitäten hindert. Herausgeber André F. Lichtschlag kämpft vom Niederrhein aus für die Abschaffung der Bundesrepublik Deutschland, die er mit spitzbübischer Miene die Be-Err-De nennt“. Lichtschlag und seine Mitstreiter verwiesen „auf Ludwig von Mises, Benjamin R. Tucker, Murray Rothbard und den Sohn des Nobelpreisträgers Milton Friedman, David Friedman. Sie alle sind oder waren der Überzeugung, dass einzig der freie Markt den größtmöglichen Wohlstand für alle und globalen Frieden garantieren könne. Wo immer der Staat eingreife, ob in Form der Arbeitslosenversicherung, des Gesundheitswesens oder des Wettbewerbsrechts, der Steuer- oder der Wehrpflicht, der Uno, der Weltbank oder des Abkommens von Kyoto, schade er jenen Menschen, in deren Namen zu handeln er vorgebe.“ In der ef-Redaktion „funkelt die Lust an der Provokation dem Gast entgegen: Manchesterliberalismus? Klasse. Stammzellenforschung? Aber ja doch. Nieder mit der Schulpflicht? Unbedingt. Allen Überlegungen liegt das Axiom zugrunde, dem einzelnen Menschen könne vertraut werden, dem Menschenpulk nicht.“
Neue Zürcher Zeitung, 22.02.2008
Im Artikel „Gegen Wischiwaschi-Liberalismus“ schreibt Heribert Seifert: eigentümlich frei nenne „sich ein Magazin mit sehr überschaubarer Botschaft: Im Zusammenleben der Menschen gibt es nur zwei Wege: Gewalt oder Freiwilligkeit, Gewehr oder Vertrag, Zensur oder freies Wort, Sozialismus oder Eigentum.“ – „1998 als Szenenorgan für die sogenannten Libertären gegründet, setzt ‚Ei-frei’ auf besitzbürgerlichen Individualismus und offensiven Sukkurs für einen Kapitalismus, der mit möglichst wenig Staat auskommt. Nach der Devise ‚Nur keinen Streit vermeiden!’ attackiert das Blatt alles, was es als Einschränkung der Freiheit und als Aushöhlung des fundamentalen Eigentumsrechts versteht: Handwerksordnung, Etatismus im Gesundheitswesen und im Bildungssystem, Antidiskriminierungsgesetze und die derzeitigen Rauchverbote werden hier als ebensolches freiheitsfeindliches Teufelszeug vorgeführt wie Quotenregelungen, gender mainstreaming, Kriminalisierung von Drogen und die gegenwärtige Klimapolitik.“ Im „Anschluss an Thesen von Friedrich Hayek, der zu den verehrten Theoretikern gehört, polemisiert Herausgeber André F. Lichtschlag gegen das Wahlrecht für Empfänger staatlicher Transferleistungen.“ – „Herausgeber und Verleger André F. Lichtschlag will das Blatt vorsichtig öffnen und für ein größeres Publikum attraktiv machen. Dabei nimmt er auch Autoren ins Blatt, die wegen ihrer rechtskonservativen Positionen derzeit in Deutschland publizistisch ausgegrenzt sind. Der gemeinsame Kampf gegen Einschränkungen der Meinungsfreiheit lässt hier zusammenwachsen, was angesichts unterschiedlicher Staatsvorstellungen eher nicht zusammengehört. Anlass zu Alarmrufen über einen Rechtsruck des Blatts besteht aber nicht.“
Junge Freiheit, 01.03.2010
Im Artikel „Radikales Sprachrohr der Freiheitsfreunde“ schreibt Christian Dorn über „das libertäre Monatsmagazin eigentümlich frei“ und dessen Heft-Jubiläum: „Von André F. Lichtschlag zu einem antizyklischen Zeitpunkt gegründet – im Schicksalsjahr 1998, als Rot-Grün antrat, diese Republik gemäß dem Erbe der Achtundsechzger umzuerziehen –, ist die Zeitschrift seither zu einem unverzichtbaren und im besten Sinne radikalen Sprachrohr aller Freiheitsfreunde geworden. Kaum einer, der unter Libertären, Konservativen und Liberalen sowohl in Deutschland wie weltweit Rang und Namen hatte, der sich hier nicht zu Wort meldete.“ eigentümlich frei sei „ein Medium für freiheitlich denkende Menschen, die darum wissen, dass der gemeinsame Nenner aller Freiheitsfeinde von rechts und links stets eine unkritische Staatsgläubigkeit ist“. – „Wie unverzichtbar das Magazin – das schon früh vor der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise gewarnt hatte – in der tagesaktuellen Debatte ist“, zeige sich auch wieder „an der neuen Ausgabe“. Schließlich: „Immerhin haben die Thesen der ef inzwischen auch Peter Sloterdijk, Norbert Bolz oder Gunnar Heinsohn aufgegriffen, die ef-Gefährten Reinhard K. Sprenger und Hans Olaf Henkel saßen unlängst zusammen bei Anne Will in der Sendung, und Westerwelle hat sich aus dem ef-Editorial die Parole Mehr netto entliehen.“
Süddeutsche Zeitung, 02.03.2010
Im Artikel „Der Gegner aus Grevenbroich. Eigentümlich frei: Deutschlands einziges radikal liberales Magazin kämpft weiter für den Kapitalismus“ schreibt Marc-Felix Serrao über die „der radikal-, einige würden sagen brachialliberalen Zeitschrift eigentümlich frei“, die noch relativ unbekannt sei: „Vielleicht liegt es daran, dass viele meinen, dass das Meinungsspektrum im publizistischen Raum zwischen taz und Cicero voll erfasst würde. Spricht man indes mit FDP-Langzeitwählern, Sloterdijk-Fans oder Sarrazin-Verstehern, jener noch etwas tapsigen, aber immer selbstbewussteren Milieu-Melange, die bisher wenig mehr vereint als ihre Ablehnung von 68, dann findet man viele, die die Zeitschrift kennen.“ Allerdings: „So aggressiv wie Lichtschlag formuliert kaum einer. Gender Mainstreaming? Ein Umerziehungsversuch der Feminismus-Industrie. Klimawandel? Hysterie. Volksparteien? Neosozialistische Ausbeuter. Und Lichtschlags Vorbild: Die Schweiz.“ Ein wenig erinnert Lichtschlags Tonfall an Henryk Broder, der auch in eigentümlich frei oft gewürdigt wird“. Und: „Das Motto von eigentümlich frei lautet: Individualistisch – kapitalistisch – libertär, wobei mit letzterem eine Philosophie gemeint ist, die im 20. Jahrhundert vor allem in den USA populär wurde. Der klassische Liberalismus wird hier mit einer radikalindividualistischen Note gewürzt, die dem Staat allenfalls Minimalfunktionen zubilligt.“ Schließlich: „Anfangs, sagt Lichtschlag, sei sein Heft noch viel radikaler und anarcho-kapitalistischer gewesen als heute. Inzwischen sehe er das alles aber nicht mehr so absolut. Über die Frage nach dem Grund lacht er. Man wird älter. Die Autoren auch.“ Und „so schwarzweiß wie die Theorie sei die Welt nun mal nicht.“
Die Welt, 13.09.2010
Im Artikel „Liberaler Aufbruch – Freidenker wollen radikalere FDP“ schreibt Thorsten Jungholt: „Kein Fußbreit den neosozialistischen Ausbeutern aller Parteien! Mehr netto! Mit diesem Aufruf endet jedes Editorial von eigentümlich frei, einer Zeitschrift, die sich als Speerspitze einer radikal-liberalen Bewegung in Deutschland versteht. Dem parteipolitisch organisierten Liberalismus in Form der FDP stehen diese Libertären eher skeptisch gegenüber, sie sehen die Freien Demokraten als Teil eines staatsgläubigen Mainstreams, der mit zunehmendem Tempo dabei ist, das Land in einen ‚demokratischen Totalitarismus’ zu führen. Umso bemerkenswerter, dass sich zwei Autoren des Heftes nun anschicken, ihre Plädoyers für die Freiheit des Individuums vor staatlicher Bevormundung und für die Marktwirtschaft in unverwässerter Form in die FDP zu tragen. Der Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler und der Rechtsanwalt Carlos Gebauer sind die Sprecher eines neu gegründeten parteiinternen Bündnisses mit dem Namen Liberaler Aufbruch.“ Das habe „sich zum Ziel gesetzt, jene Amts- und Mandatsträger aktiv zu unterstützen, die in ihrer Amtsführung konsequent den Schutz der individuellen Freiheit erkennen lassen, wie es im Gründungsmanifest der Gruppierung heißt.“
Focus, 12.11.2012
Im Artikel „www.steckbrief.org“ schreibt Michael Klonovsky: „Die Monatszeitschrift eigentümlich frei“ (ef) ist das Periodikum der Ultraliberalen und Radikalmarktwirtschaftler. Dort schreiben regelmäßig unter anderem der ehemalige BDI-Chef Hans-Olaf Henkel und der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler. Jedes seiner Editorials beendet der Herausgeber André F. Lichtschlag mit den Worten: ‚Kein Fußbreit den neosozialistischen Ausbeutern aller Parteien. Mehr netto!‘“ – Ein auf Wikipedia kritisiertes ef-Interview aus dem Jahr 2004 mit dem damaligen NPD-Vorsitzenden Udo Vogt sei „im höchsten Maße lesenswert, denn der Interviewer wirft dem NPD-Funktionär nicht wie üblich Nationalismus, Rassismus usw. vor, sondern dass er ein Sozialist sei.“ Und: „Libertären liegen Nationalismus und Sozialismus ähnlich fern.“ – „Überdies muss man wissen, dass Libertäre nicht nur an die uneingeschränkte Freiheit des Marktes, sondern auch des Wortes glauben und dass ihnen Tabus ebenso ungeläufig sind wie die Idee einer ‚Kontaktschuld‘.“
Das Parlament, 04.11.2013
In der vom Deutschen Bundestag in Abstimmung mit der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Zeitung schreibt Dirk Friedrich im Artikel „Die Freiheits-Szene wächst in Deutschland rasant“ unter anderem folgendes: „Seit Jahren wird die Freiheits-Szene hierzulande rasch größer, manche sprechen gar von exponentiellem Wachstum.“ Und weiter: „Natürlich standen auch am Anfang Studentengruppen, die sich dort bilden konnten, wo noch liberale Professoren tätig waren. Aus solch einem studentischen Milieu heraus ist 1998 die Szenezeitschrift eigentümlich frei entstanden, die auch heute noch konkurrenzlos ist. Mit dem Internet wuchsen die Zeitschrift und die libertäre Szene.“ Auch in den USA gebe es „kaum einen Libertären, der nicht Mises, Hayek oder die anderen Protagonisten gelesen hat. Sie gedeiht an den Universitäten, an denen sich zuweilen ganze Fakultäten – wie etwa an der George-Mason-University – als libertär beschreiben lassen können. Erst in den letzten Jahren ändert sich das Erscheinungsbild der Bewegung und sie emanzipiert sich von ihrem akademischen Milieu. Entscheidend hierfür war die US-Präsidentschaftskampagne des libertären Kandidaten Ron Paul 2008.“